Abstract
Purpose: Childhood cancer survivors fear that previous therapy could not only impair their
own but also their children’s health. We examined whether health-related behaviour
in children of childhood cancer survivors differs from the general population.
Methods: Our first nationwide survey wave (2013–2014) surveyed offspring health in 396 German
childhood cancer survivors known to have a child of their own. Answers about health
behaviour were analysed using descriptive statistics. Data were collected for 418
offspring and 394 could be integrated for matched-pair analyses with data from the
German general population (KIGGS, n=17 641).
Results: Teeth-cleaning routine, body-mass-index or subjective body image evaluation by parents
were no different from children in the general population. Parents who included a
cancer survivor smoked less in the presence of their children (p=0.01). During pregnancy,
mothers in cancer survivor parent pairs abstained from drinking alcohol more often
(p=0.01) and smoked less (p=0.05). While the calculated effect sizes (Phi) were generally
low (0.135–0.247), children from cancer survivors played less outdoors than peers
did (p=0.01). Boys participated in sports outside a club more often (p=0.05) and watched
less TV on weekdays (p=0.01) and girls spent more time on the computer during weekdays
than peers did (p=0.01).
Conclusions: This study provides the first data for health-related behaviour in cancer survivors’
offspring and sheds light on differences to parenting in the general population. Multivariate
analyses in a larger study population are needed to relate these differences to fear
issues in cancer survivors.
Zusammenfassung
Hintergrund: Ehemalige kinderonkologische Patienten befürchten, dass die Krebstherapie nicht nur
die eigene Gesundheit, sondern auch die der eigenen Nachkommen beeinträchtigen könnte.
Wir untersuchten, inwieweit sich das gesundheitsbezogene Verhalten ehemaliger kinderonkologischer
Patienten für ihre Kinder im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung unterscheidet.
Methoden: Im Rahmen einer ersten Erhebungswelle (2013-2014) erhoben wir von 396 ehemaligen
Patienten in Deutschland mit eigenen Kindern Fragebogendaten zur Gesundheit dieser
Kinder. Fragen zum Gesundheitsverhalten wurden mittels deskriptiver statistischer
Verfahren analysiert. 394 von 418 erhobenen Datensätzen von Kindern ehemaliger Patienten
konnten in einer Matched-Pair Analyse mit bevölkerungsrepresentativen Daten (KIGGS,
n= 17.641) ausgewertet werden.
Ergebnisse: In der Häufigkeit des Zähneputzens, dem Body-Mass-Index und der subjektiven Einschätzung
des Körperbildes durch die Eltern zeigten sich keine Unterschiede zur Allgemeinbevölkerung.
In der Anwesenheit von Kindern ehemaliger Patienten wurde seltener geraucht (p=0.01).
Mütter von Kindern ehemaliger Patienten tranken seltener Alkohol (p=0.01) und rauchten
seltener während der Schwangerschaft (p=0.05). Auch wenn die berechneten Effektstärken
(Phi) hierbei gering (0.135 - 0.247) waren, zeigte sich, dass Kinder ehemaliger Patienten
seltener im Freien (p=0.01) spielten. Jungen trieben häufiger Sport außerhalb eines
Vereins (p=0.05) und sahen seltener innerhalb der Woche fern (p=0.01) als Jungen,
deren Eltern keine Krebserkrankung im Kindesalter hatten. Mädchen spielten unter der
Woche häufiger am Computer als Mädchen, deren Eltern im Kindesalter keine Krebserkrankung
hatten (p=0.01).
Schlussfolgerung: Die Multizentrische Nachkommenstudie liefert erste Daten zum Gesundheitsverhalten
der Nachkommen ehemaliger Patienten. Es zeigten sich Hinweise auf Unterschiede in
der gesundheitsbezogenen Erziehung zur Allgemeinbevölkerung. Hier müssen multivariate
Analysen in einer größeren Stichprobe mögliche Zusammenhänge zu weiteren potentiellen
Einflussfaktoren aufzeigen.